Schwarzen Agavenrüssler bei Vinaros gefunden

Der schwarze Agavenrüssler (Scyphophorus acupunctatus) kommt ursprünglich aus Südamerika. Hier in Spanien trat er zuerst im Jahr 2007 in der Region Barcelona und wenig später im Süden Spaniens bei Almeria auf. Die Region um Castellon blieb weitgehend verschont.

Im Sommer 2016 haben wir den Käfer zum ersten Mal in der Nähe von Vinaros gefunden.

Der Käfer bevorzugt ein warmes Klima und hohe Luftfeuchtigkeit. Er misst etwa 15-20mm und ist somit etwas kleiner als sein Vetter, der rote Palmrüssler oder Picudo rojo (Rhynchophorus ferrugineus). Das Weibchen legt zwischen 300 und 500 Eier in die Mitte der Agave. Nach ein paar Tagen schlüpfen die ca. 20mm großen Larven und fressen die Agave zunächst fast unbemerkt von innen auf. Nach ca. einem Monat verpuppen sich die Larven um dann etwa dreißig Tage später, als fertiger Agavenrüssler zu schlüpfen. Der Lebenszyklus beträgt 60 bis 90 Tage. Daraus ergeben sich bis zu 5 Generationen im Jahr. Da der Agavenrüssler aber nicht fliegen kann, hat er sich nicht so schnell ausbreiten können, wie der Palmrüssler. Der schwarze Käfer fällt neben Agaven auch Yuccas und Drachenbäume an. Die Bekämpfung erfolgt mit den gleichen Mitteln wie beim Palmrüssler. Bereits stark befallene oder abgestorbene Pflanzen sollten möglichst verbrannt werden.

Leider gibt es momentan noch keinen vorbeugenden Plan zur Bekämpfung des Agavenrüsslers. Die Agave steht in Spanien auf der Liste der gefährlichen Einwanderpflanzen und man möchte sie am liebsten wieder verdrängen. Spanische Seefahrer haben die Agave bereits im 16. Jahrhundert aus Mexiko mitgebracht. Seitdem hat sich die Pflanze im Mittelmeerraum ausgebreitet. Man kann darüber streiten, ob eine Pflanze nach über 400 Jahren immer noch eine gefährliche Einwanderpflanze ist. Ich könnte mir die Mittelmeerküste ohne Agaven nicht vorstellen.

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